Auf Friedensfahrt – Kurs 2012 4. Tag: Leubsdorf -> Mariánské Lázně

Lesezeit: 2 Minuten

158,89 km | 2.969 Höhenmeter


Pünktlich um 7 Uhr wartete wieder ein reichhaltiges Frühstücksbuffet in unserer Pension auf uns. Dann ging es auf den Weg zum 10 km entfernten Zschopau. Bei der Anfahrzeit verkalkulierten wir uns erheblich, denn die vielen Hügel hatten wir nicht auf dem Schirm. Den anderen Mitfahrern ging es aber zum Glück ebenso und so war dann doch noch Zeit für ein Erinnerungsfoto auf dem Zschopauer Rathausplatz. Heute stand das Bezwingen des Fichtelbergs und des Keilbergs auf dem Zettel. Keine Hügel, sondern echte Berge, die uns einiges an Respekt einflößten.

Unten im Tal, vor dem Fichtelberg wurde noch einmal eine gemeinsame kurze Riegel-Pause eingelegt, bevor wir uns in den Berg bewegten. Dieser hielt einige fiese Steigungen bereit, die mich fast verzweifeln ließen. Das »Schieben-wollen-Gefühl« kam auf. Aber das ist ja als ambitionierter Jedermann erst Jenseits der 20% Steigung eine Option. So steil wurde es heute nie.

Oben angekommen wehte ein frischer Wind und die Sonne lugte nur sehr schüchtern hinter den Wolken hervor. Also nicht lange verweilen und gleich in die kurze aber knackige Abfahrt gestürzt, es wartete ja noch der Keilberg auf der tschechischen Seite auf uns.

Dort oben bot sich ein trauriges Bild: zerfallene Ruinen und ein Sendemast aus Zeiten des kalten Krieges. Aber auch ein nagelneuer Skilift wartete auf die kommende Wintersaison.

Nachdem wir mit hoher Geschwindigkeit die Abfahrt nahmen, sammelten wir uns mit den nicht so schnellen BergfahrerInnen Nachzüglern, um die vor uns liegende tschechische Region gemeinsam zu erkunden.

Karlsbad wurde passiert und ein erster Supermarktstopp auf tschechischem Boden eingelegt. Es gab leckere, mit Quark gefüllte, Milchbrötchen und ColaLight, da die Zero-Variante nicht verfügbar war.

Gestärkt machte wir uns auf die Weiterfahrt. Als wir an einer Wiese mit einer lustigen Kuhherde P-Pause machten, staunten wir nicht schlecht, als Alex, Karsten und Uwe auf uns auffuhren.

Die Gründe warum sie hinter uns, langsame Gruppe, gefallen waren, war schnell artikuliert: Uwes Umwerfer hatte es am Berg abgerissen und so mussten die Jungs in Karlsbad einen Radhändler finden, der ihnen eine Schelle verkaufte, um den Umwerfer wieder notdürftig zu fixieren. Diese Mission gestaltete sich wohl zeitaufwändiger als vermutet. Gut für uns, so konnten wir, zumindest bis zur nächsten Hügelkette wieder gemeinsam fahren.

Uwe, Christian und ich kamen nach einer endlos langen schönen Waldabfahrt gemeinsam in unserem Zielort an. Ein edles Plätzchen, mit vielen herrschaftlichen Häusern und teuren Geschäften. Waren wir hier etwa im Monaco Tschechiens gelandet?

Leider währte unsere Freude nicht lange, denn unsere Hotel war ganz oben auf dem Hügel, welcher nun noch erklommen werden wollte. Aber auch dieses letzte Hindernis wurde gebügelt, bevor wir endlich unser großes 4-Bett-Zimmer mit Auszieh-Couch und Wannenbad erreichten.

Nach dem notorischen Abendspaziergang in vollständiger Dunkelheit schlief ich erschöpft aber zufrieden und schnell ein. Zum Glück durfte ich morgen wieder Rad fahren!

P.S. Die heutige Etappe, war nach Höhenmetern die Königsetappe der ITF 2012

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